12.05.2018 - VORRUNDE

SPH Bandcontest 2018 - Vorrunde (12.05.18, MTC, Köln)

Im Kölner Club MTC treten an diesem Abend sechs Bands gegeneinander an. Hier findet eine Vorrunde, die erste Hürde, im deutschlandweiten SPH Bandcontests statt. Nur drei (SPOILER: Es werden doch mehr) von ihnen können den Einzug in die nächste Runde, das Stadtfinale, schaffen. Wer diesen Schritt machen wird entscheiden Publikum und Jury gleichermaßen.

Der Abend wird vom Solokünstler DANIEL D. NOWAK eröffnet. Der sympathische Wahlkölner mit der Akustikgitarre, macht Gospel-Pop, bei dem „von der Kirche bis hin zur Kneipe alles dabei ist“ wie er sagt. Ein Highlight seine Sets ist definitiv der Song „Tausend langweilige Kleinigkeiten“, die „zusammen etwas ergeben können“. Er fordert die Menge auf den Refrain mitzusingen und das MTC stimmt lauthals dazu ein. Seine Texte sind allesamt ehrlich, intelligent und authentisch. Es wirkt als wäre jeder Song eine Erinnerung und damit eine Anekdote seines Lebens. Man könnte ihn so wie er ist an ein Lagerfeuer setzen und hätte damit die perfekte Unterhaltung für einen gemütlichen Abend. Den letzten Song seines Sets widmet er all denen, die sich hässlich fühlen und eigentlich genau das Gegenteil davon sind, nämlich wunderschön und das vor allem von Innen. Es ist erstaunlich, was für ein gutes Gefühl er dem Zuhörer mit seiner Musik vermittelt. Man fühlt sich auf anhieb wohl und genau richtig, da wo man gerade ist. Die Fähigkeit dem Zuhörer das zu vermitteln macht DANIEL D. NOWAK zu einem ganz besonderen Live-Act, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Zwar hat es heute nicht für die nächste Runde gereicht, die Jury ist sich aber sicher, dass das den Vollblutmusiker nicht aufhalten wird. Weiter so!

SILENCE GOODBYE sind als zweites an der Reihe und für den heutigen Abend extra aus dem fernen Wemb angereist. Die drei Musiker nennen ihren Musikstil Staubrock, doch ist dieser weder alt noch staubig oder trocken. Die Band existiert seit 2009 und das merkt man ihnen auch an. Sie spielen sauber und sind super aufeinander abgestimmt. Ihre Songs entwickeln durch präzise und gut eingesetzte Breaks eine Power, die an die legendären Rage Against the Machine erinnert. Ihre Show ist authentisch und energiegeladen. Damit stecken sie das Publikum an und bringen das MTC zu Songs wie „Raise Your Hand“ zum Mittanzen. Selbst bei ihrer Ballade „You Never Come Back“ hat man keine Zeit das Feuerzeug raus zu suchen, sondern tanzt in einem weiter. Abwechslungsreiche Gitarrenriffs, super tighte Drums, rauer kräftiger Gesang und ein mitreißender Bass. Diese gelungene Mischung sorgt dafür, dass sie bei der Jurybewertung den dritten Platz erlangen. Auch wenn sie bei der Gesamtwertung auf den vierten Platz gewählt werden, hat sich die Anreise für sie gelohnt. Denn für den Fall, dass eine Band besondere Leistung erbringt, gibt es in den Vorrunden die sogenannte „Wildcard“. Und diese spielt die Jury für SILENCE GOODBYE aus. Damit sind sie, trotz viertem Platz, eine Runde weiter! Herzlichen Glückwunsch!

Als drittes sind HOLIDAY HOOKERS an der Reihe. Auf den ersten Blick sieht man den Aachenern an, dass sie Glam-Metal machen. Alle samt tragen Bandana, Westen und Kajal. Fehlen nur die Leggings, die zum Markenzeichen der 80er Glam-Rock und -Metal Bewegung geworden sind. Die Musik der vier Jungs erinnert an Steel Panther, Alice Cooper und Judas Priest. Ihre Songs sind eingängig und haben einen Hymnen-Charakter, der es dem Publikum leicht macht bei den Refrains einzustimmen. Sie fühlen sich wohl und daraus machen sie keinen Hehl. Authentisch verkörpern sie den exzentrischen Stil und stecken mit ihrer Spielfreude die Menge an. Vor allem Sänger Hendrik Holiday ist voll in seinem Element und bewegt sich frei über die Bühne, während er auf Augenhöhe mit dem Publikum interagiert. Die Saiteninstrumentalisten schwingen im Takt ihre Haare und verdeutlichen, warum man Glam-Metal auch Hair-Metal nennt. Energiegeladene Soli und kreischende Gitarrenriffs ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre Songs. Ihr Set bewegt sich durchgehend auf einem hohen Power-Level. Zu ihrem Hit „Never Skip Lapday“ fliegen ihnen Höschen um die Ohren oder besser gesagt auf die Bühne. Verdient wählt das Publikum sie auf den dritten Platz und sorgt dafür, dass wir HOLIDAY HOOKERS im Stadtfinale wiedersehen. Wir freuen uns auf die nächste Runde mit euch!

Die sieben Musiker von ETIENNE EBEN AND BAND betreten die Bühne. Wie sie selbst sagen, kommen sie von „überall“ her und machen World Music. Bereits beim Soundcheck merkt man, wie sympathisch sie sind, zum Aufwärmen spielen sie Klatschspiele miteinander und kümmern sich darum, dass jeder ausreichend Zeit für den Soundcheck hat. Ein Bassintro, zu dem die anderen nacheinander einsteigen, eröffnet die Show. Die Backgroundsängerinnen Anna und Agnes begrüßen das MTC mit den Worten „Welcome to the Show“. Die Spannung steigt an bis Sänger Etienne auf die Bühne stürmt und dem Publikum ordentlich einheizt. Die Band um den Jungen Frontmann, der gebürtig aus Kamerun stammt, macht World Music und verbindet damit Afro-Rock, Soul, ein bisschen Reggae mit Poetry-Elementen. Helmut an den Drums und Neil an den Percussions sorgen für ein grooviges Fundament, auf dem sich die Saiteninstrumentalisten austoben können. Etienne selbst greift bei fast allen Songs zusätzlich zur Gitarre, während er mit fester Stimme seine französischen Texte zum Besten gibt. Das Publikum staunt nicht schlecht, als er komplett entspannt seine Texte in einem Affenzahn fast schon rappt. Es macht Spaß den Musikern zuzusehen, so sehr, dass man wie automatisch anfängt mitzutanzen und zu klatschen. Sie wirken so natürlich und glücklich bei dem was sie machen, dass man als Zuschauer gar nicht merkt wie die Zeit verfliegt, bis sie zum letzten Song kommen. Bei diesem gibt Sänger Etienne nochmal alles, übertrifft sich in seiner Gesangsdarbietung selbst und tanzt dabei noch locker mit Anna und Agnes, jeweils an den Seiten, über die Bühne. Was für eine sympathische und vor allem mitreißende Show! Da wundert es niemanden das die sieben Musiker von Jury und Publikum auf den ersten Platz gewählt werden. Damit sind ETIENNE EBEN AND BAND die Gewinner des Abends und mit weitem Vorsprung zu den anderen Bands im Stadtfinale!

Die Modern Rock Band ENAMIC aus Mainz sind als nächstes an der Reihe. Die vier Jungs steigen direkt kraftvoll in ihr Set ein und erinnern an Bands wie Alter Bridge, Nickelback und Trapt. Ihre treibenden Gitarrenriffs werden von dem dreistimmigen Gesang der Saiteninstrumentalisten gekrönt. Wobei Gitarrist Torsten den Part des Leadsängers und Frontmanns übernimmt. Sie setzen die geballte Gesangskraft gezielt ein, um ihre Texte mit besonders viel Emotion rüber zu bringen. Mit dieser Energie packen sie den Zuhörer und machen deutlich, wo ihr Bandname, der eine Neukreation der Wörter „Energie“ und „Dynamik“ ist, herkommt. Ihr zweiter Song „Instict“, erinnert mit seinen prägnanten Gitarrenriffs an die US-amerikanische Band Chevelle und bleibt damit im Ohr hängen. Ihre Lieder sind allesamt gut komponiert, sauber gespielt und mit Leidenschaft dargeboten. Ein Highlight ist definitiv „Rise“, zu welchem sie vor kurzem ein offizielles Video herausgebracht haben. Dieser legt noch eine Schippe Dynamik oben drauf und glänzt mit einer auffälligen Bassline, die das Publikum antreibt. Ihre selbstbewusste und energiegeladene Show macht den Auftritt zu etwas besonderem und lässt keinen Zweifel daran, dass sie den zweiten Platz des heutigen Abends verdient haben.

Als letztes sind AIRSTRIKE an der Reihe. Die vier Jungs sind extra aus Frankenberg (Hessen) für den heutigen Abend angereist und haben damit die wohl längste Anfahrt hinter sich. Optisch sind sie ein zusammengewürfelter Haufen und auch musikalisch sind sie sehr weit gefächert, was bei ihnen allerdings ein riesen Pluspunkt ist. Sie machen Rock, der stilistisch zwischen den 60er und 90er Jahren einzuordnen ist. Jeder Song scheint von einem anderen Jahrzehnt inspiriert zu sein. Man erkennt Einflüsse von Black Sabbath, Motörhead und Led Zeppelin. Diese Vielfältigkeit setzen sie gekonnt und gezielt ein. Alle vier Jungs sind mit vollem Herzen dabei, schwingen die Haare und bieten eine großartige Rock-Show dar. Ihre Songs sind dynamisch und abwechslungsreich. Musikalisch bewegen sie sich auf einem nahezu professionellen Level, was vor allem auch daran liegt, dass sie super aufeinander eingespielt zu sein scheinen. Die Gitarrensoli sind präzise, gefühlvoll und scheinen ihrem Gitarristen mit Leichtigkeit von der Hand zu gehen. Dem Bassisten sieht man den Spaß an dem was er tut an, er strotzt nur so vor Freude. Sänger Smirty fällt mit seiner authentischen Art besonders auf und performt mit fester, vielfältiger Stimme. Die Menge staunt nicht schlecht, als er sich bei einem der Songs genau wie Axl Rose von Guns N’ Roses anhört. Mit diesem Gesamtpaket spielen sie sich ins Herz der Jury und erhalten die zweithöchste Jurypunktzahl. Die Menge klatscht begeistert mit und verlangt nach einer Zugabe. Aufgrund der starken Konkurrenz hätte es an diesem Abend eigentlich nicht für die nächste Runde gereicht. Doch entschließt sich die Jury nach Absprache mit der Chefetage, den Jungs von AIRSTRIKE rückwirkend eine Wildcard zu geben. Denn AIRSTRIKE haben das Potenzial zum Durchstarten und das wollen wir nicht verpassen! Weiter so Jungs, es war großartig!

Verfasser: Lana Giese // SPH Bandcontest

Hier das Ergebnis im Detail:

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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