28.04.2018 - VORRUNDE

SPH Bandcontest 2018 - Vorrunde (28.04.18, MTC, Köln)

Die Kölner Musikbegeisterten sind an diesem Abend im Club „MTC“ anzutreffen, denn hier findet heute die erste Runde, eine der Vorrunden, des deutschlandweiten SPH Bandcontests statt. Von ursprünglich sieben Bands treten heute vier gegeneinander an und spielen um den Einzug ins Stadtfinale. Nur drei von ihnen können diesen nächsten Schritt heute machen. Wen wir in der nächsten Runde wiedersehen, entscheiden Publikum und Jury zu jeweils 50 Prozent.

Eröffnet wird der Abend von BLARG, einem Psychedelic Rock-Duo aus Köln. Auch wenn sie nur zu zweit auf der Bühne stehen, schaffen sie es den Sound einer vollen Band zu entwickeln. Das gelingt ihnen durch eine Vielzahl an technischen Geräten, die vor allem Sänger und Bassist Theodor bedient. Auf seinem Pedalboard befinden sich zusätzlich zu seinen Basseffekten, die er auch für seine Stimme benutzt, noch eine Drum Maschine und eine Loopstation. Dagegen wirkt Gitarrist Tom mit einem Effektgerät geradezu minimalistisch. Doch mehr braucht er nicht, um aus seiner Gitarre abgefahrene Soli rauszuholen. Seit 2014 machen sie Musik zusammen und das merkt man ihnen deutlich an. Sie sind ein eingespieltes Team und schaffen es ganz ohne Worte miteinander zu kommunizieren. Durch den verzerrten und geloopten Gesang baut sich eine Soundwand auf, die das Publikum fasziniert und an Bands wie Pink Floyd oder Animal Collective erinnert. Die Stimmung, die vor allem durch die Vocals und Texte von Theodor rübergebracht wird, erinnert deutlich an die britische Pop-/Rock-/Wave-/Gothic-Band The Cure. Das Publikum ist wie angewurzelt und hört gespannt zu, während sie ihre dynamischen Songs performen. Umso lauter wird in den Pausen applaudiert. Leider hat es heute Abend nicht für die nächste Runde gereicht, die Jury verneigt sich an dieser Stelle vor so viel Kreativität und empfiehlt jedem die Chance wahr zu nehmen BLARG live zu sehen!

Als zweites sind TIMEBACK MUSIC an der Reihe. Das Leverkusener Hip Hop-Duo besteht aus dem Beatproduzenten Dario alias TimeBack Beats und dem Rapper Kevin alias Kinglabel. Ihr Set wird von einem ihrer Freunde eröffnet, der den Anheizer spielt. Doch war das anscheinend nicht nötig, denn das Publikum flippt bereits ab der ersten Sekunde völlig aus. Genau getimt betritt Kinglabel die Bühne und ist von der ersten Sekunde an professionell. Dem Publikum wird feinster englischsprachiger Rap um die Ohren gehauen. Sicher, authentisch und sympathisch performt er und scheint keine Probleme mit dem knackigen Set zu haben. Die Beats, die DJ Dario komplett selbst produziert, sind auffällig abwechslungsreich. Von Trap über Soul bis Ragga findet man einige musikalische Einflüsse. Das Fundament ist aber ganz klar Old-School Hip-Hop. Ab dem dritten Track kommt Ayce mit auf die Bühne und macht den Backup-Rapper-Part, der bei Hip-Hop einfach dazugehört. Er antwortet auf Kinglabels Parts, spielt und fühlt die Texte. Die erste Reihe ist voll von ihren Freunden und Fans. Sie kennen die Texte, singen mit und bewegen alle den ausgestreckten Arm im Takt mit. „Wer von euch hat noch Liebe für Old-School Hip-Hop?“ lautet der Schlachtruf zum letzten Song ihres Sets. Die Menge antwortet mit lautem Gebrüll und Klatschen. Die Performance, die Energie, die Leidenschaft der jungen Künstler ist ansteckend! Das kombiniert mit dem guten Flow und den abwechslungsreichen Beats sorgt dafür, dass TIMEBACK MUSIC an diesem Abend als Publikumsliebling, Juryzweiter und damit als gesamt erster aus dem Rennen gehen. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg!

Als drittes ist LUCAS LOU an der Reihe. Das Trio macht Pop Rock und stammt aus Düsseldorf. Die Band performt die Songs von Sänger und Gitarrist Lucas. Um seine Songs so darbieten zu können, wie er sich das vorgestellt hat, sind 2017 Julius am Bass und Markus am Schlagzeug dazugekommen. Anstelle eines Banners werden zwei blau leuchtende Vierecke aufgestellt, die als Logo fungieren und definitiv im Gedächtnis bleiben. Bereits daran merkt man, die Jungs haben ihre Show ausgecheckt und gut vorbereitet. Lucas Texte sind auf Englisch, seine Stimme ist gut ausgebildet und besitzt den leicht frechen Unterton, den man für ihre Musik braucht. Die Songs sind radiotauglich und erinnern an Bands wie Yellowcard oder Angels and Airwaves, womit sie so manches Mädchenherz höherschlagen lassen. Sie sind professionell, sympathisch, authentisch und reden offen und herzlich mit dem Publikum. Einrufe werden nicht ignoriert, sondern kurzerhand in die Moderation eingebaut. Dieses Gesamtpaket überzeugt die Jury und beschert die drei Jungs mit der höchsten Jurybewertung. Da das Publikum sie auf den zweiten Platz wählt, kommen sie als zweites auf der Gesamtwertung in die nächste Runde. Herzlich Willkommen in der nächsten Runde, LUCAS LOU!

Als letztes sind heute die drei Männer und Frau von KAUFHAUS DAHL aus dem Oberbergischen dran. Sie machen Deutschen Indie Rock mit Punk-Attitüde. Die Menge stimmt schon vor dem Beginn der Show zu einem Stadionähnlichen „Kaufhaus Dahl“-Chorgesang an und sie bekommen, was sie verlangen. Energiegeladen starten die vier Musiker ihr Set. Prägnante, intelligente Texte von Sänger und Gitarrist Marc treffen auf nicht minder prägnante Gitarrenriffs von Dirk. Schlagzeuger Klaus gibt ein solides Fundament und Bassistin Tatjana füll das Ganze aus. Ihre Show ist sympathisch und gibt dem Publikum direkt das Gefühl ein Teil der Show zu sein. Ein Highlight ist definitiv ihr Song „Jetzt bist du Nackt“, der auch laut eigener Aussage ein Hit ist. Auch nach ihrem letzten Song verlangt das Publikum nach mehr. So entscheiden sie kurzerhand einfach einen ganz neuen Song zu spielen, der so neu ist, dass der Text sogar noch abgelesen werden muss.  Aber das tut der Energie und der Spielfreude der Band nichts ab. Die Leute sind begeistert! Genau das beschert KAUFHAUS DAHL den dritten Platz in der Gesamtbewertung und öffnet damit für sie das Türchen in die nächste Runde.

Verfasser: Lana Giese // SPH Bandcontest

Hier das Ergebnis im Detail:

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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