17.11.2017 - VORRUNDE
Hangar 49, Berlin

SPH Bandcontest 2018 - Vorrunde (17.11.2017, Hangar 49, Berlin)
Fünf Bands und eine Singer/Songwriterin bescherten uns eine abwechslungsreiche und interessante Vorrunde im Hangar 49. Von feinen leisen Klängen bis hin zu lautem Metalcore war alles dabei. Vielen Dank für den schönen Abend!
Die Indie-/Postrock Band RICHES OF THE POOR eröffnete den Abend mit sphärisch gefühlvollen Klängen, erschaffen von Bass, Schlagzeug und zwei Gitarren. Experimentierfreudig setzten die Gitarristen verschiedene Klänge ein und kreierten so Soundwände, die hin und wieder einen Abstecher in die Ambient-Richtung wagten. Der Bassist stach hervor durch schöne Melodien, die seinen Bandkollegen jedoch genug Platz zur Entfaltung ließen und unterstützte so gekonnt die warme atmosphärische Musik. Die Jury hat dies überzeugt und ihnen deshalb die Wildcard gegeben, womit sie in der nächsten Runde sind. Für das nächste Mal wünscht sich die Jury allerdings mehr Mut bei den Klangwänden; es darf ruhig noch mehr mit Dynamik gespielt werden.
Das Trio FRANKFURTODERHALLE belegte an diesem Abend den dritten Platz und wird somit in die nächste Runde einziehen. Pianist, Gitarristin und Sängerin, die auch Violine spielte, beglückten das Publikum mit Wohlfühlsongs, die ab und zu an die alten Disney-Lieder erinnerten. Deutsche Texte getränkt in Optimismus fanden zusammen mit schöner Klavieruntermalung und feinem Fingerpicking an der Gitarre. Die Sängerin setzte Akzente mit ihrer Violine und dem bewussten Wechsel von klarer hin zu kratziger Stimme. Jeder für sich beherrschte sein Instrument gut, jedoch könnten die Musiker an ihrem Zusammenspiel arbeiten. Insbesondere sollten nochmal die Ohren in Bezug auf das Klavier gespitzt werden, denn die Gitarre ging oft unter. Daher wäre hier seitens des Klaviers weniger mehr.
Im Anschluss spielte die Indie-Pop Band SEQUENCE DOT COM und begann ihren Auftritt mit einem Song, der stark an Annenmaykantereit erinnerte und auch gleich für Stimmung sorgte. Danach wechselte die Band ihren Stil und konzentrierte sich eher auf langsame Stücke, mal mit deutschen, mal mit englischen Texten. Das Zusammenspiel unter den Musiker war dabei sehr gut; alles war fein aufeinander abgestimmt und dynamisch gut ausgearbeitet. Wenn es dann mehr ins Sphärische ging und die Band Klangwände aufgebaut hat, hätte man sich noch etwas mehr Mut zur Dynamik gewünscht. Mut bewiesen sie aber mit ihrem Bühnenkonzept: Roter Lippenstift zierte die Wangen der Jungs und einer der beiden Gitarristen malte live auf der Bühne ein Bild. Mit diesem Auftritt brachten sie es auf den zweiten Platz und sind somit in der nächsten Runde!
Die energetische Metalcore-Band VIANOVA war strahlender Sieger des Abends! Sie beeindruckte mit einer starken und selbstbewussten Bühnenperformance, die dennoch nicht aufgesetzt wirkte und von allen Bandmitglieder problemlos getragen wurde. Der Sänger lieferte astrein ab und wurde hin und wieder gekonnt vom Gitarristen unterstützt. Die gesamte Band überzeugte mit Raffinesse und Ohr für Details, sowie mit exaktem Zusammenspiel. Das Publikum war Wachs in ihren Händen; ob Mithüpfen, Mitklatschen oder Mosh Pit; alles wurde auf Zuruf sofort umgesetzt. Nicht nur das war beeindruckend, auch ein plötzlicher Genrewechsel von Metalcore zu Funk/Latin/Dance und wieder zurück war ein Ohrenschmaus! Die Jury gratuliert zum verdienten ersten Platz!
DER SONNE ZU NAH bescherte uns feinsten deutsch-Hardrock, der durchaus sehr poppig angehaucht war. Stimmgewaltig und selbstbewusst trat die Frontfrau auf und wurde dabei sowohl gesanglich durch ihren Gitarristen, als auch musikalisch von der gesamten Band durch sehr gutes Zusammenspiel ordentlich unterstützt. Die Uptempo-Beats animierten zum Tanzen und sorgten für Stimmung. Dazu passend bot uns die Sängerin stilsicher eingängige Melodien dar. Schade, dass die Band sich nicht getraut hat, von diesem Schema ab und an abzuweichen. Lediglich die Gitarrensoli sorgten für seltene Akzente. Mehr Experimentierfreude am Schlagzeug könnte zum Beispiel für sehr viel mehr Abwechslung und Spannung sorgen.
Den Abschluss des Abends bescherte uns die Singer/Songwriterin HENJA. Sie wusste das Publikum mit ihrer schönen gefühlvollen Stimme und den kleinen Anekdoten zwischen den Songs in ihren Bann zu ziehen. Die deutschen Texte und die tollen Melodien, die sie selbst mit ihrer Gitarre gekonnt untermalte, brachten zum Träumen und Nachdenken. Sie beeindruckte uns außerdem mit einer tadellosen Intonation und dem scheinbar mühelosen Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme. Dabei blieb sie konstant charmant mit einer Mischung aus sympathischem Selbstbewusstsein und vornehmer Zurückhaltung. Einfach schön!
Vielen Dank an alle Bands und Mitwirkenden diese abwechslungsreichen Abends!
Verfasser: Fabian Jung // SPH Bandcontest
Hier das Ergebnis im Detail:
Act |
SPH-Team |
Publikum |
Durchschnitt |
VIANOVA | 19,72 % | 27,73 % | 23,73 % |
SEQUENCE DOT COM | 17,66 % | 27,20 % | 22,43 % |
FRANKFURTODERHALLE | 13,30 % | 16,80 % | 15,05 % |
RICHES OF THE POOR | 14,22 % | 13,33 % | 13,78 % |
HENJA | 19,04 % | 8,27 % | 13,65 % |
DER SONNE ZU NAH | 16,06 % | 6,67 % | 11,36 % |
Achtung:
Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.
Du willst auch bei den SPH Music Masters teilnehmen?
Du möchtest bei den SPH Music Masters als Show Manager, im Marketing oder als Jury-Mitglied arbeiten?