23.09.2016 - VORRUNDE

SPH Bandcontest 2017 - Vorrunde (23.09.2016, Alte Zuckerfabrik, Rostock)

Für die erste Vorrunde der Saison 2017 in der wundervollen Hansestadt Rostock konnten wir für das Line-Up des SHP-Bandcontests vier Bands aus unterschiedlichen Genres gewinnen, die einen spannenden Abend in der Alten Zuckerfabrik versprachen. Nachdem der Tag regnerisch begonnen hatte, klarte pünktlich zum Soundcheck das Wetter auf und wir durften großer Hoffnung sein, viele Gäste an diesem ersten Herbsttag 2016 zu dem Konzert begrüßen zu können.

Die Eröffnung dieses Abends übernahm die Rostocker Progressiv-Metal-Band AEONS END.Nur wenige Tage zuvor sie ihre erste EP mit dem Titel IMAGO veröffentlicht und spielte beim Bandcontest ihr erstes Konzert überhaupt. Wer nun aber erwartet hatte, dass die Band eine Note nach der Anderen verhaut und nicht aus ihrer Haut kommt, hatte sich tüchtig geirrt. Von ersten bis zur letzten Sekunde war der Auftritt ein Fest aus melodischen Gitarrenriffs, stimmigen Variationen am Bass und einem Schlagzeugspiel, das die Songs nach vorne trug. Vor Allem konnte Frontmann Mark, dessen prägnante und eingehende Stimme melancholische, tiefgründige und belebende Elemente verbindet, das Publikum von der außerordentlichen Qualität ihrer Musik überzeugen. Abgerundet wurde der Auftritt von Synthesizer-Effekten zwischen den einzelnen Songs, die einen Abschluss zum vorherigen Lied boten und auf das kommende vorbereiteten.

Nach einer solchen fulminanten Eröffnung konnte der Abend nur noch erfolgreich verlaufen. Nach einer kurzen Umbaupause und einem Bier zur Erfrischung spielte die zweite Band des Abends: RIVANEE. Die charismatische Pop-Alternative-Band RIVANEE um die beiden Frontleute Carina und Philipp sah sich am Abend des Bandcontests mit zwei Ausfällen konfrontiert. Sowohl Gitarrist als auch Bassist konnten krankheitsbedingt den Auftritt in der Alten Zuckerfabrik nicht wahrnehmen. Was bei anderen Musikgruppen zu einer Absage geführt hätte, mündete bei RIVANEE jedoch in einem Auftritt, der anmutete als seien sie vollständig. Dies war zu großen Teilen dem Multiinstrumentalisten der Band, Philipp, zu verdanken, der mit Gitarre, Keyboard, Synthesizersounds und digitalen Bass-Lines dafür sorgte, dass das musikalische Konzept eine große wundervolle Einheit bildete. Sängerin Carina begeisterte das Publikum mit einer großartigen Performance aus einer stimmlich überwältigenden Leistung und einer umwerfenden Bühnenpräsenz. Die Band bediente sich häufig pop-ästhetischer Elemente, um dann doch durch athmosphärische Sounds, impulsive Rockelemente und virtuose Keyboard-Einlagen die Ketten zu sprengen und die Gäste zu verblüffen, zu beeindrucken und von sich und ihrer Musik zu überzeugen.

Nachdem die aus Bad Doberan stammenden Jungs von ADMISSION REDUCED die Bühne betraten, wurde es in der alten Zuckerfabrik nochmal richtig heiß! Die Pop-Rock-Band verführte mit deutlichen Funk- und Blues-Einflüssen das Publikum von Anfang an zum Tanzen. Nach ihrem ersten Song legten Bassist Lasse und Gitarrist und Sänger Daniel ihre Instrumente nieder, um sich in die Menge zu begeben und gemeinsam mit dieser zu einem Schlagzeug-Solo von Jorge das Tanzbein zu schwingen. 

Während der anschließenden Songs flogen von allen Seiten Konfetti und Leuchtstäbchen durch das Publikum, wodurch das musikalisch und performance-technisch grandiose Set durch ein buntes Gewusel von Menschen, Papierschnipseln und Lichtern vor der Bühne ideal untermalt wurde.  Wer bei einem Live-Auftritt von ADMISSION REDUCED nicht von dem unwiderstehlichen Bedürfnis ergriffen wird, sich zu den eingängigen Rhythmen und Melodien ausgelassen zu bewegen, hat seine musikalische Seele scheinbar irgendwann einmal an den Teufel verkauft.

Als vierten und abschließenden Act des Abends durften wir die fünf Jungs von der Gruppe B104 aus Rhena in der Alten Zuckerfabrik begrüßen. Obwohl der Abend schon eine späte Stunde erreicht und das Publikum bereits zu drei großartigen Bands gefeiert hatte, ging es bei B104, die ihren Stil selbst als „Crap“ beschreiben, von der ersten Minute an steil nach vorne! Nach wenigen Augenblicken bildete sich direkt vor der Bühne Moshpit und alles sprang von rechts nach Links und von vorne nach hinten. Wer hätte vor dieser Darbietung ahnen können, dass eine Combo mit zwei Akustik-Gitarren, Sprechgesang und einem Schlagzeug Zustände im Publikum hervorruft, die an ein Hardcore-Punk-Konzert erinnern? Die Frontmänner William und Daniel heizten die Menge zwischen und während der Songs immer weiter an und animierten zum Tanzen, Springen, Hinsetzen und Aufspringen, was allen Beteiligten augenscheinlich große Freude bereitete. Als ich den erst 13-jährigen Schlagzeuger Hermann Bunde im Anschluss an ihr Konzert fragte, wie sie es denn schaffen konnten, trotz kleiner technischer Schwierigkeiten zu Beginn ihr komplettes Set durchzuspielen, antwortete dieser abgebrüht und souverän: „Ist doch gar kein Problem. Wir haben dann einfach ein bisschen schneller gespielt.“ Wer also Lust hat eine verrückte Mischung aus akustischen Gitarren, Sprechgesang und eingängigen Refrains zu erleben und sich dabei wie auf einem Konzert von Itchy Poopzkid zu fühlen, der sollte sich einen Auftritt von B104 nicht entgehen lassen.

Nach diesen vier Konzerten, die unterschiedlicher kaum sein konnten, ging es für das Publikum zur Abgabe ihrer Stimmzettel und für die Jury zur Beratung. Da die Bands ohne Ausnahme von ihren musikalischen Qualitäten während der Sets überzeugen konnten und jede in ihrem eigenen Stil die Zuschauer und Jury begeisterte, wurde es ein schwieriges Unterfangen, die Platzierungen festzulegen. Dementsprechend knapp lagen die Plätze auch bei einander.

Wir vom SHP-Bandcontest möchten uns an dieser Stelle abschließend nochmals bei den unglaublichen freundlichen und kompetenten Mitarbeitern und Technikern der Zuckerfabrik in Rostock, den großartigen Bands und den tollen Gästen für einen musikalisch großartigen Abend bedanken und freuen uns auf die nächsten SPH-Events in Rostock, die hoffentlich an diesen wundervollen Abend anknüpfen können.

Verfasser: Tino Reuter // SPH Bandcontest

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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