18.01.2020 - VORRUNDE

SPH Music Masters 2020 – Vorrunde (18.01.2020, Badehaus, Berlin)

T-LA eröffnet diese Vorrunde im Badehaus mit einem sehr nostalgischen, rockigen Sound mit deutschen Texten. Das vorhandene Keyboard wird optimal umgesetzt und ersetzt problemlos eine fehlende zweite Gitarre. Die zwei Sängerinnen ergänzen sich gegenseitig und jede von ihnen überzeugt mit einer sehr kräftigen und teilweise sanften Stimme. Die gesamte Komposition ihrer Lieder ist auf jeden Fall lobenswert, sowie die sehr gute Anmoderation der Front-Frau. Eine vielversprechende Band!

Mit GIFTONES wird man in die 80er und 90er Jahre zurückversetzt. Die starken Einflüsse von Bands wie „U2“, „Pink Floyd“ und „Soundgarden“ machen sich bei ihren Liedern sehr bemerkbar und erzeugen eine ausgewogene Mischung zwischen aufwendigen, gefühlvollen Gitarren-Leaks in den Strophen und zum Teil schweren, offenen, verzerrten Akkorden in den Chorussen. Die Vielfältigkeit ihrer Musik ist ein sehr großer positiver Aspekt dieser Band, da sie locker Fans aus dem Pop- bis hin zum Grunge-Bereich überzeugen könnten.

Jetzt wird es Zeit für etwas Herzschmerz mit einem Schmunzler, DAS MIT DEN BLUMEN TUT MIR LEID. Ihre Chansons für schwerverletzte, geladen mit feiner Ironie, erzeugen ein gekonntes Kabaretteambiente. Die Texte des Duos sind eine Ode an dem Schmerz, doch auch gleichzeitig eine Erleichterung mit einem urkomischen Beigeschmack, denn hier trifft Melancholie auf Satire. Musikalisch besteht die Band aus dem Sänger und kreativem Köpfchen, der am E-Klavier sitzt und von einem Gitarristen begleitet wird. Erst Liebe. Dann Liebe. Dann Lieder.

DJ DANIEL TOBUS bringt ordentliche Abwechslung ins Programm. Die Leute tanzen, der Bass brummt und der DJ feiert energetisch mit. Seine Musik weist Einflüsse aus dem britischen Drum ‘n Bass sowie aus dem EDM-Bereich. DANIEL zeigt sich insgesamt sehr professionell und gut vorbereitet, denn seine Show zeigt eine deutliche Struktur, vor allem in der Auswahl der Lieder. Er beginnt seine Show mit einem langgezogenen Intro und seine Songs werde mit jeder Minute intensiver, bis kein Besucher mehr still bleiben kann.

Zunächst betritt ALLESDRIN die Bühne und sorgt sofort für gute Laune mit ihrem Alternative-Pop-Rock mit deutschen Texten, die etwas an die Ärzte erinnern. Die fetzende Gitarre harmoniert wunderbar mit dem fleißigen Bass und der Gesang wird vom singenden Schlagzeuger unterstützt, das sieht man auch nicht jeden Tag! Das Trio hat auf jeden Fall einige kreative Lieder im Repertoire und eine gute Bühnenpräsenz.

DISAFFECTED aus Berlin/Potsdam legt noch einen drauf und überzeugt mit einem fetten, bunten Sound, der sich etwas wie „In Flames“ meets „Vollbeat“ anhört. Die Stimme des Sängers ist unbestreitbar eines der totalen Highlights des Abends. Solche Kraft und Lautstärke, da hätte er fast kein Mikrofon gebraucht. Der Keyboarder und der Lead-Gitarrist sind neben der Stimme wichtige Säulen der Band. Sie treiben den Sound voran und überraschen immer wieder mit interessanten und unerwarteten Einsätzen. Die Band kann aber nicht nur harte Lieder spielen. So kommen Bass und Drums, sowie ihre 80er-Pop-Einflüsse bei dem Lied „Throw Me“ zum Vorschein.

Verfasser: Alvaro La Rosa // SPH Music Masters

Hier das Ergebnis im Detail:

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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