19.10.2019 - REGIO-FINALE

SPH Music Masters 2019 - Regio-Finale (19.10.2019, Badehaus, Berlin)

Fünf Bands und SPH Crew trafen sich im Badehaus am RAW-Gelände, um im Regionalfinale die Kandidaten für die nächste Runde zu bestimmen.

HEJSU! machen den Anfang mit akustischem Set: Gitarre und Gesang, pur und lebensfroh! „Drei, zwei, eins, meins“ eröffnet das Set. Stimmpower und Gitarrengroove von Anfang an, gepaart mit konsumkritischem Text, ein toller Opener! Die Band sonst wohl auch mit Schlagzeuger bringt einen aber auch so zum Tanzen! Frontfrau Su hat eine von diesen Stimmen, die du im Bauch spürst: die Töne stehen, kraftvolles Belten und zarte Kopfstimme im fließenden Übergang und toll eingesetzt. Die Message von „zu viel Korruption und Kriegen“ und „jeder hat ein Recht auf Leben“ tut gut in Zeiten wie diesen. Der Gitarrist meistert seine Aufgabe als Rhythmus- und Harmoniefundament souverän, cool, gefühlvoll. Ein gelungener Auftakt!

Als nächstes hören wir D.A.R.I.O.: Deutschrap aus Berlin. Die drei Jungs heizen mächtig ein und bringen mit coolen eigenen Beats die Bude zum Wackeln. „Diggah, was das für ein Life“ wird von mächtigen Bässen in Badehaus getragen, die drei machen von Anfang an mächtig Stimmung und transportieren Energie. Das ist festivalbühnentauglich! Die Beats sind eine Mischung aus Old School Hip-Hop und moderneren Electro- und Trapelementen, die Hooks reißen mit. Die drei Stimmen sind intelligent eingesetzt, die Texte super geschrieben und inspirierend. „Auf den Dächern der Stadt“, „Ein Teil bleibt“ „Vanilla Ice Cream“ sind einige der stimmungsvollen und gleichzeitig mächtig ballernden Titel. Rapper Dario ruft gegen Hass und Krieg in der Welt auf und bewegt sich mit seinen beiden Bros „Figaro aka Fickus Beats“ und Jonathan elegant im Takt und serviert so auch für das Auge mit - und die Subwoofer des Badehaus werden mal wieder ordentlich durchgepustet!

UKULELENPREDIGER rocken jetzt die Bühne; als Auftakt fangen die Jungs erstmal an zur PA-Beschallung zu jammen, dann betritt Sänger Samuel die Bühne und kündigt das erste „lustige Lied über Probleme“ an. Das wird dann auch abgeliefert und sofort durchströmt gute Laune den Saal. Die ungewöhnliche Mischung aus Ukulele, E-Gitarre, Kontrabass und Mini-Akustik-Drumset groovt mächtig und wird gekrönt von Samuels rauer, durchdringender und sympathisch verrückten Rockstimme. „Nie ist alles optimal“ besingt als Follow-Up in ähnlich humorvoller optimistisch-melancholischer Weise das Negative (oder Positive?). „Heilig“ („… ist alles was ist“) besingt Freiheit, Gutes & Böses und Menschlichkeit. Dargeboten von Samuel im Zylinder und Piratenmantel, der als Prediger nichts vorschreiben oder verbieten, sondern zu eigenständigem Denken und Verantwortung ermutigen will. „Die Schuld geb’ ich mir selbst und nicht der Welt“ singt er im düsteren Intermezzo, eine Performance, die in punkto Expressivität den Industrial Metallern Rammstein in nichts nachsteht.

Nun geht’s wieder in die Gefilde des Hip-Hop, mit SELIM erklingen wieder fette Beats im Badehaus. „Wahre Liebe“ erklingt als erstes und zuerst mal wird der Song abgebrochen. Selim motiviert die Menge richtig mit zu singen, übt deshalb mit dem Publikum nochmal wie man’s richtig macht und startet das Set nochmal. Dass Selim lieber „Texte als Bewerbung“ schreibt merkt man, die Erfahrung merkt man ihm auch an. Die Beats gehen von poppigeren, mit Voice-Samples bestückten und Old-School-Einflüssen bis Trap. Immer wieder macht er die Frage- Antwortruf-Nummer und hält die Stimmung so am Toben. „Dreams“ erzählt vom Verfolgen der eigenen Ziele, vom Leben des Traums. Vor „Walking“ legt Selim einen gedichteten Prolog, der allen ins Herz geht und zeigt, dass er nicht nur Rapper sondern auch Poet ist.

Zum Abschluss genießen wir entspannte Vibes von MARCUS N.R.G. VIBES. Reggae von der Warschauer Straße entspannt und groovy. Unglaublich was die Band an Schub rausholt aus einer Cajon, E-Bass, Keys und Akustikgitarre. Dicke Bässe massieren unsre Seele - verschiedene Features betreten und verlassen die Bühne - die Message „One Nation“ kommt ehrlich und offen rüber. Reggae-Slang vom feinsten wird mit unglaublichem Flow abgeliefert und schickt das Hirn auf Fantasiereise nach Jamaika, die Rhythmusgruppe steht und groovt als könnte sie das noch 100 Jahre machen. „Reggae-Cha-Cha“ verbindet Reggae mit Cha-Cha-Cha Beats und lädt ein zum Hüftschwingen. Ihr Ziel hat die Band erreicht: Hüften schwingen, Köpfe nicken. Frontmann Marcus heizt der Menge mit seiner dreckigen energiegeladenen Stimme und Performance mächtig ein, Lebensfreude und Power strömt in den Raum. Ein erstklassiger Abschluss des Abends!

Im Anschluss folgte die Auszählung der Stimmen und schon bald stand auch das Ergebnis fest, welches  ihr in Folgendem nachlesen könnt.

Verfasser: Ruben Kamlah // SPH Music Masters

Hier das Ergebnis im Detail:

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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